Nach der Wahl: Die Ichs und das Wir

 

Zwischen Baum und Knorke: Sieg für Merkel

Zwischen Baum und Knorke: Sieg für Merkel

Die Plakate werden jetzt abgeräumt, wahlwerbende Wortfetzen schweben noch durch den Raum. Bleiben wir in der Logik der Polit-PR: Das „Wir“ hat entschieden und das Ego gewonnen: Angela Merkel bleibt Kanzlerin. Vor allem sie haben die Bürgerinnen und Bürger gewählt. Hoffnung auf eine Vertrauensperson, verbunden mit wohlerwogenes Eigeninteresse: „Mir geht es gut mit ihr“. Entschieden hat also eher das Wir-Gefühl als die Sorge um das soziale Miteinander.

Aber das Ergebnis von BTW13 ist kompliziert. Niemand kann jetzt allein regieren. Auch wenn die SPD das falsche Ego an der Spitze hatte, den richtigen Gedanken des „Wir“- des gesellschaftlichen Zusammenhangs jenseits des wirtschaftlichen Erfolges –  kann sie nun trotzdem politisch umsetzen. Teilweise wenigstens, in Verhandlungen um eine große Koalition.

Denn die Zeit der Überspitzungen ist vorbei. Nach den Wahlschlachten wird nun medial abgerüstet. Vielleicht noch ein bisschen auf Kadavern wie der FDP und den Piraten herumgehackt und hoffentlich noch weiter an die Themen der politischen Auseinandersetzung erinnert.

Vor allem aber wird es spannend, mit wem sich das strahlende Ich der Siegerin umgeben wird. Angela Merkel hat die Wahl gewonnen und ihre Regierungsmehrheit verloren. Nun muss sie sich um einen Koalitions-Konsens bemühen. Das Wir siegt am Ende dann doch irgendwie mit.

 

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