Journalismus - Worum es hier geht:

Wer sich Journalist/in nennen will, muss nichts Besonderes können, darf aber verblüffend viel tun. Die Rolle als „Gatekeeper“ an den Schleusen der Informationsgesellschaft hat den Beruf beliebt gemacht, wenn auch nicht unbedingt die, die ihn ausüben. Der Digitale Wandel verflüssigt jetzt die alten Strukturen der Medienbranche: Wird ein ganzer Berufsstand weggeschwemmt?

Leitmedien und Medienleid

 

Lizenz zum Labern

Lizenz zum Labern

Was? Noch ein Text zur Medien-Kritik beim Thema Germanwings? Ich könnte die Frage jetzt verstehen. Langsam verfertigte Gedanken führen ins Dilemma: Zu spät als Nachricht und zu früh für ein abschließendes Urteil. Wie ungerecht, denn genau diese Phase –  zwischen Absturznachricht und Abschlussbericht – entscheidet darüber, ob sich überhaupt etwas zum Besseren ändert.

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Mediales, maschinelles, menschliches Versagen

Eindeutig: Traurige Gewissheit schwarz auf grau.

Eindeutig: Traurige Gewissheit schwarz auf grau.

Zugegeben – vielleicht war es ein Fehler, einen journalistisch gelegentlich hilflosen ARD-Brennpunkt zu gucken. Oder per second screen die Gegenreaktionen aus der wutbrockigen Twitter Branchen-Blase zu verfolgen. Aber ich konnte, wollte nicht anders auf den Absturz der Germanwings-Maschine reagieren als Milionen andere: mit Katastrophen-Konsum. Nach diesem Schuldeingeständnis nun meine Reflexion über mediales, maschinelles und menschliches Versagen.

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Erregung in Echtzeit

Unkritische Momentaufnahme aus "Günther Jauch"

Unkritische Momentaufnahme aus „Günther Jauch“

 

Yanis Varoufakis hat den Finger tief in die Wunde gesteckt. Und weil es dabei auch um die Auflösung medialer Wahrheit in der Flüssigen Moderne geht, bleibt andererseits die Frage offen: Welchen Finger und in welche Wunde? Hier nun meine These: Öffentlichkeit hat in diesen Zeiten ihr Erregungspotenzial kaum mehr im Griff. Gut zu wissen.

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Lesen Sie Reski!

So sieht es aus in Italien (Quelle: Verlag)

So sieht es aus in Italien (Quelle: Verlag)

Kriminalromane bieten eine doppelte Chance: Journalistische Geschichten unerschrocken zuspitzen und gleichzeitig die Geschichte des Journalismus ungeschminkt beschreiben. Wenn dabei auch noch Mafia und Medien kombiniert werden, dann wird es spannend: Das gefiel mir an „Palermo Connection“ von Petra Reski (Deutschland/Venedig).

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Kecke Kunden – die Kraut-Community

 

Schwer auf den Punkt zu bringen: Community (links)

Schwer auf den Punkt zu bringen: Community (links)

 

Zweifelsohne sind es Gemeinden mit Mission: „Communities“ entwickeln den Journalismus von morgen. Sie verhandeln Macht und Möglichkeiten der Medien. Konkret beobachten lässt sich das beim Crowdfunding-Projekt „Krautreporter“ (KR). Besonders, wenn der diskursive Glaubenskrieg ausbricht: Um Personen, Inhalt, Kommunikation oder Technik. Umdenken fällt allen Beteiligten noch sehr schwer.

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Je suis … ja was eigentlich?

Trauer und Trotz (Foto: Elya / CC-BY-SA 4.0)

Trauer und Trotz (Foto: Elya / CC-BY-SA 4.0)

Ein etwas heikler Einstieg in diesen wortreichen Text: Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Dennoch: Wer einen (We)Blog zum Thema Medien führt, also ein öffentliches Tagebuch von seinem Erleben und Erkennen in der digital vernetzten Welt, der kommt um einen persönlichen Eintrag zum gestrigen Tag nicht herum. Jedenfalls ich nicht. Weil ich auf irgendeine Weise wieder ausdrücken muss, was da nach dem Attentat auf „Charlie Hebdo“ medial auf mich eingedrungen ist.

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Eine kleine Klick-Kritik aus Venedig

Venezianische Schiffsmeldungen

Venezianische Schiffsmeldungen

Für Venedig fing das Jahr gut an. Wenn man Tagesschau-Online glauben darf. Darf man? Bei der Meldung „Keine Giganten mehr am Markusplatz“ habe ich meine Zweifel. An der Geschichte ist etwas faul und die beigefügte Bilderstrecke parfümiert das. Sicher ohne Absicht, vielleicht auf der Suche nach dem ultimativen Klick. Für mediale Legitimation ist sowas auf Dauer tödlich. Deshalb will ich hier ein Exempel statutieren.

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Vertrauenskrise im Journalismus: Ruhig aufregen

Zweifelhafter Job (Quelle: Wikimedia)

Zweifelhafter Job (Quelle: Wikimedia)

Wir Journalistinnen un d Journalisten regen uns (und andere) immer so leicht auf. Vor allem, wenn es um die eigene Sache geht. Dafür gibt es derzeit auch genügend Anlass, denn das Vertrauen der Gesellschaft in ihre Medien sinkt. Stimmungsbilder wie die Umfrage des NDR-Medienmagazins ZAPP bieten sowohl Grund zur Selbstreflexion als auch eine glänzende Gelegenheit, die Nerven zu behalten. Also ruuuuhig aufregen.

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Wir müssen alle dran glauben

Zum Glück gibt es Google - oder ?

Zum Glück gibt es Google – oder ?

Ja, diese Überschrift ist zweideutig. Vielleicht auch ein bisschen zynisch. Und ja, die Entscheidung über die richtige Lesart mögen bitte Sie fällen. Mein Thema ist die ersatzreligöse Debatte um das rechte Verhältnis zur Medienzukunft. Dieser ständige Wesenstest: Bist Du für Google oder gegen SPIEGEL 3.0? Glaubst Du an die Segnungen der digital vernetzten Zukunft oder ans Journalisten-Sterben? Es ist bald Weihnachten, kommen wir zur Besinnung!

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Medien 2014: Ungeduld und Enttäuschung

 

Nehmen Sie ruhig - dieser Text dauert! (Quelle: DerGraueWolf / CC-BY-SA-3.0)

Nehmen Sie ruhig – dieser Text dauert! (Quelle: DerGraueWolf / CC-BY-SA-3.0)

Mir wird gerade ganz bilanziell. Wo doch  zur tagtäglichen Journalismus-Krisenlektüre schon länger das komplette Weihnachtskeks-Sortiment zur Verfügung steht. Also: 2014 war für die Medien-Branche ein aufregendes Jahr der Enttäuschung und der Ungeduld. Das Prinzip Bangen und Hoffen hält den Zukunftsmotor weiter zuverlässig am Laufen. Wohin auch immer.

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