Gerade noch fiktional, nun real. Gestern habe ich am Beispiel eines realistischen Thrillers über bedrohten Journalismus gepostet – gleich darauf holte mich die deutsche Wirklichkeit ein: Den Bloggern Markus Beckedahl und Andre Meister von Netzpolitik.org könnte es an den Kragen gehen: Ermittlungsverfahren wegen Landesverrats. Eine Machtdemonstration alter Autoritäten. Und gleichzeitig ein Schwächeanfall.
Journalismus - Worum es hier geht:
Wer sich Journalist/in nennen will, muss nichts Besonderes können, darf aber verblüffend viel tun. Die Rolle als „Gatekeeper“ an den Schleusen der Informationsgesellschaft hat den Beruf beliebt gemacht, wenn auch nicht unbedingt die, die ihn ausüben. Der Digitale Wandel verflüssigt jetzt die alten Strukturen der Medienbranche: Wird ein ganzer Berufsstand weggeschwemmt?
Pflicht und Lektüre – Journalismus im Roman
Bei Don Winslow rollen diesen Sommer die Köpfe. Eine grausam unterhaltsame und eine brutal lehrreiche Lektüre: „Das Kartell“. Den 830-Seiten-Wälzer können Nutzer als hochspannenden Thriller oder als enttäuschende Fortsetzung von „Tage der Toten“ lesen, dem ersten Teil dieses mexikanisch-amerikanischen Drogendramas. Rezensenten-Routine. Mein Blick hat einen anderen Filter.
Medien-Bashing-Bashing
Schuldenstreit um Griechenland – für manche ist das eine Journalismus-Pleite. Wieder einmal drehen sich wichtige Debatten medial eiernd im Kreise. Grundsätzliche Systemfragen und praktische Probleme werden durcheinander diskutiert. Deshalb nun der Versuch einer Analyse und die Suche nach einem Ausweg. Es scheint an der Zeit für ein Bashing des Bashings.
Job Talk – Vertrauen wir auf den Dialog!
Dieses ständige Reden über einen glaubwürdigen Journalismus mit Zukunft. Ist das jetzt alternativlos oder sinnlos? Wo beide doch oft nur aneinander vorbei diskutieren, wie Tsipras und die offiziellen Eurozonalen? Ja, es gibt gerade begründeten Frust auf der Meta-Diskurs-Ebene. Aber keine Alternative. Dazu 5 Thesen.
Sind die Journalismus-Retter zu retten?
Da half selbst der Urlaubsabstand nicht: Die große Sinnfrage der Medien blieb mir erhalten: „Alles Lügen?“ titelt gerade ein Leitmedium. Reif ist nicht nur die ZEIT: Wenn die Gefahr besteht, eine ganze Branche kaputt zu reden, sollte vielleicht ein Experiment verlängert werden, das verspricht, den Journalismus zu reparieren: „Krautreporter„. Hier mein zwielichtiges Bekenner-Schreiben.
Wahrheit wieder weg
Gleich vorweg das Geständnis: Ich bin verwirrt! Sollte das nur mein Problem sein, wäre ich diesmal richtig erleichtert. Sollten Sie, liebe Leserinnen und Leser, ähnlich drauf sein, dann hat unsere Gesellschaft ein großes Problem: Allgemeine Glaubwürdigkeitserschütterung. Ist die Wahrheit wirklich nur die Erfindung eines Lügners? Das wäre nicht konstruktivistisch. Das wäre destruktiv.
Sprachgewalt und Brutalität
Reden wir über verbale Gewalt und sprachliche Brutalität. Wobei ich wagen will, zwei recht unterschiedliche Fälle zum Anlass für ein Update meines letzten Beitrags zu nutzen. Es geht einerseits um einen auffälligen Aussetzer und andererseits um einen ausfälligen Vorfall. Die Themen: Homophobie und Auschwitz.
Wir Todes-Schwadroneure
Was für ein Medienvolk von Jammerlappen: Die einen schieben Panik und die andern beklagen genau diese (German) Angst. Beides liegt wohl am verkorksten Wording des Wandels. Und daran wiederum tragen wir kollektiv Schuld, denn Freund und Feind der digitalen Zukunft eint eine zunehmend nervige Todessehnsucht. Das erfordert Achtsamkeit.
Ethik der Angst
Ja! Auch Journalisten haben Gefühle. Und nein, nicht alle sind Heldinnen. Obwohl sie sich gern so darstellen. Im Gegenteil: Oft beherrscht die scheinbar coolen Medienleute nackte Angst. Vor dem professionellen Versagen generell, aber insbesondere – vorm Publikum. Einem Souverän, der manchmal ziemlich herrisch sein kann.
Wieder Woche der Wahrheiten
Freitag. Bevor diese Woche endet, muss ich noch drei Gedanken festhalten. Weg wäre weg. Hinter uns liegt eine weitere Woche der Wahrheiten. Mit allerhand Erkenntnisgewinn zu den großen Themen Öffentlichkeit, Überwachung und Zukunft, geprägt von Trauer, Streit und Hoffnung.