Nun kann die Erregungskarawane eigentlich weiterziehen: Das Ermittlungsverfahren wegen Landesverrats gegen Netzpolitik.org wurde eingestellt. Man musste kein Prophet oder Volljurist sein, um diesen Ausgang zu ahnen. Also kam es, wie es kommen musste. Alles in Ordnung? Nein eher in Auflösung.
Öffentlichkeit - Worum es hier geht:
Das Grundvertrauen ist weg. Weil Ökonomie und Technologie den Digitalen Wandel immer weiter vorantreiben. Weil die alten Regeln nicht mehr zu taugen scheinen und weil jeder Einzelne immer mehr können soll. In Echtzeit. Allmacht? Ohnmacht? Segen ? Fluch? Risiko? Chance? Leider alles zugleich. Der Auftrag der Medien für unsere Gesellschaft steht zur Diskussion.
Autorität und Ohnmacht
Gerade noch fiktional, nun real. Gestern habe ich am Beispiel eines realistischen Thrillers über bedrohten Journalismus gepostet – gleich darauf holte mich die deutsche Wirklichkeit ein: Den Bloggern Markus Beckedahl und Andre Meister von Netzpolitik.org könnte es an den Kragen gehen: Ermittlungsverfahren wegen Landesverrats. Eine Machtdemonstration alter Autoritäten. Und gleichzeitig ein Schwächeanfall.
Job Talk – Vertrauen wir auf den Dialog!
Dieses ständige Reden über einen glaubwürdigen Journalismus mit Zukunft. Ist das jetzt alternativlos oder sinnlos? Wo beide doch oft nur aneinander vorbei diskutieren, wie Tsipras und die offiziellen Eurozonalen? Ja, es gibt gerade begründeten Frust auf der Meta-Diskurs-Ebene. Aber keine Alternative. Dazu 5 Thesen.
Wieder Woche der Wahrheiten
Freitag. Bevor diese Woche endet, muss ich noch drei Gedanken festhalten. Weg wäre weg. Hinter uns liegt eine weitere Woche der Wahrheiten. Mit allerhand Erkenntnisgewinn zu den großen Themen Öffentlichkeit, Überwachung und Zukunft, geprägt von Trauer, Streit und Hoffnung.
Leitmedien und Medienleid
Was? Noch ein Text zur Medien-Kritik beim Thema Germanwings? Ich könnte die Frage jetzt verstehen. Langsam verfertigte Gedanken führen ins Dilemma: Zu spät als Nachricht und zu früh für ein abschließendes Urteil. Wie ungerecht, denn genau diese Phase – zwischen Absturznachricht und Abschlussbericht – entscheidet darüber, ob sich überhaupt etwas zum Besseren ändert.
2015. Noch Fragen? Ja!
Geschafft! Willkommen 2015! Es braucht keinen Propheten für so eine Vorhersage: Auch in diesem Jahr wird die Medienentwicklung uns mit noch mehr Informationen in noch höherer Geschwindigkeit befeuern. Also cool und achtsam bleiben. Vorsätzlich. Heißt: Die richtigen Fragen zu den wichtigen Themen stellen: Macht, Vertrauen, Öffentlichkeit und Eigeninteresse.
Vertrauenskrise im Journalismus: Ruhig aufregen
Wir Journalistinnen un d Journalisten regen uns (und andere) immer so leicht auf. Vor allem, wenn es um die eigene Sache geht. Dafür gibt es derzeit auch genügend Anlass, denn das Vertrauen der Gesellschaft in ihre Medien sinkt. Stimmungsbilder wie die Umfrage des NDR-Medienmagazins ZAPP bieten sowohl Grund zur Selbstreflexion als auch eine glänzende Gelegenheit, die Nerven zu behalten. Also ruuuuhig aufregen.
Wir müssen alle dran glauben
Ja, diese Überschrift ist zweideutig. Vielleicht auch ein bisschen zynisch. Und ja, die Entscheidung über die richtige Lesart mögen bitte Sie fällen. Mein Thema ist die ersatzreligöse Debatte um das rechte Verhältnis zur Medienzukunft. Dieser ständige Wesenstest: Bist Du für Google oder gegen SPIEGEL 3.0? Glaubst Du an die Segnungen der digital vernetzten Zukunft oder ans Journalisten-Sterben? Es ist bald Weihnachten, kommen wir zur Besinnung!
Mediale Behauptungskultur
Wir leben in einer Behauptungskultur
Den Gegenstand der Diskussion habe ich leider vergessen. Diesen einen Satz aber nicht: „Wir leben in einer Behauptungskultur.“ Leicht resigniert hatte ein Kollege ihn seinem Argument vorangestellt. Die Sitzung ist zwar länger her, aber das Wort „Behauptungskultur“ beschreibt unsere (Medien-) Welt besser denn je. Ist das schlimm? Vielleicht noch nicht. [Weiterlesen…]
Geteilter Journalismus in Kriegszeiten
Kriegssommer 2014. Ein Medienereignis? Klar, ein Medienereignis! Gaza, Ost-Ukraine, Syrien, Libyen. Konflikte durchdringen die Wohlstands-Außengrenzen unserer Wahrnehmung immer wuchtiger, professionell und privat. Das hängt auch mit dem zusammen, was ich hier als „geteilten Journalismus“ beschreiben will. [Weiterlesen…]