Mit diesem Beitrag habe ich es mir nicht leicht gemacht. Und – ehrlich gesagt – Ihnen auch nicht. Das Thema ist fast ein bisschen peinlich, jedenfalls gewöhnlich. Schwer zu formulieren ist es sowieso. Als besorgter Medienbürger sehe ich mich nun trotzdem gezwungen, ausführlich einen Schlüsselbegriff zu würdigen, der leider zum Schimpfwort wurde: „Mainstream“.
Öffentlichkeit - Worum es hier geht:
Das Grundvertrauen ist weg. Weil Ökonomie und Technologie den Digitalen Wandel immer weiter vorantreiben. Weil die alten Regeln nicht mehr zu taugen scheinen und weil jeder Einzelne immer mehr können soll. In Echtzeit. Allmacht? Ohnmacht? Segen ? Fluch? Risiko? Chance? Leider alles zugleich. Der Auftrag der Medien für unsere Gesellschaft steht zur Diskussion.
Schreckliche Soufflé-Stories
Manchmal verpufft eine Story einfach, so wie gestern der Inhalt eines Rollkoffers bei Zirndorf. In unsicheren Zeiten steht zumindest eines fest: Angst-Soufflè-Stories haben Konjunktur. Wenige Stichworte genügen, um medialen Terror-Horror herauf zu beschwören: „Explosion“, „Erstaufnahme-Stelle“, „arabisch aussehende Männer“. Und dann fällt die Geschichte in sich zusammen. Aber es gibt ein Gegenmittel: Uns alle.
Der Hype Hype
Neulich habe ich mich total aufgeregt. Empörend!!! Immer diese Debatten über das Ende von Debatten. Mediendeutschland solle endlich Hysterie frei Zone werden, fordern genervte Gelehrte. Für mich ein besonders ärgerlicher Fall von Hype Hype.
Scoop und Skrupel – #Panamapapers
Zu den #PanamaPapers ist fast alles schon gebloggt – aber noch nicht von jedem. Meinerseits nun etwas Medien-Meta. Denn parallel zum Erstaunen über die Briefkastenfirmen-Fabrik Mossack Fonseca wird auch über die Rolle der Enthüller gestritten. Aufschlussreich und sehr grundsätzlich.
Die Weg-Definitionshoheit
Weg-Definieren könnte das neue Weg-Sehen werden. Ausdruck einer Kultur des Ausweichens vor der heiklen Herausforderung, in den Abgrund einer Aufgabe zu blicken, auch ins Brodelnde, Unheimliche. Nach einer Woche Diskussion ums Kölner Silvester fällt auf: Die zunehmende Neigung, Debatten lieber formal zu rezensieren anstatt sie inhaltlich auszuhalten.
Terror in der Timeline
Volkstrauertag 2015. Zeitungen schreiben vom „Weltkrieg“. Facebook-Freunde grundieren Profilbilder in Trikolore. Aus Paris zieht ein Ge-Twitter herauf. Terroristische Gewalt hat unsere Nachbarn getroffen und wir fühlen uns mit angegriffen. Hoffen wir auf eine wehrhafte Mediendemokratie.
Gefährliches Spiel mit der Wahrheit
Es gibt einen zuverlässigen Weg, komplizierte Diskussionen abzukürzen: Einfach die Glaubwürdigkeit des Gegners anzweifeln. Die Methode der Stunde funktioniert nicht nur gegenüber „der Politik“, sondern auch bei „den Medien“. Nehmen wir die Social-Media- Video-Figur „Jonathan Pie“.
Journalismus – wichtigtun und Wichtiges tun
Krisenzeiten sorgen für Sternstunden des Journalismus. So wie kürzlich der Auftritt von Hans-Ulrich Jörges bei Günther Jauch. Aber extreme Zeiten bedingen auch Tiefpunkte im Journalismus. So wie den Auftritt von Hans-Ulrich Jörges bei Günther Jauch. Und schließlich stiften Themen wie die Flüchtlingskrise Verwirrung um die Rolle von Journalisten. So wie beim Auftritt …
VDS – ein Ohnmachts-Anfall
Vorratsdatenspeicherung beschlossen? Ja. Ende der Debatte um die Macht im Netz? Nein. Der Beschluss des Bundestages zur anlasslosen „Höchstspeicherdauer“ der Kommunikationsdaten aller Bürger ist nur ein weiterer vergeblicher Versuch, „Neuland“ zurück zu erobern.
Fluchtgedanke: Ein Integrationskanal
(Achtung. kleines „CSU-Update“ am Ende!) Dieser Tage macht sich ja jeder so seine Gedanken über, na klar, Flüchtlinge. Was tun? Als Mensch. Als Bürger. Als Journalist. Ich erinnere mich an eine Idee von gestern. Wäre sie umgesetzt worden, wären wir wenigstens medial besser vorbereitet gewesen. Und hätten einen bundesweiten „Integrationskanal“.