An und für sich

Die Hoffnung hier: "Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen."

Hoodie-Blues – Journalisten im Streit

 

Hoodie im Einsatz (Quelle: Annonym / Wikimedia)

Hoodie im Einsatz (Quelle: Annonym / Wikimedia)

Kleine Arroganz, große Empfindlichkeit: Da spricht Feuilleton-Redakteur Harald Staun (FAS) dem Online-Chef der Süddeutschen, Stephan Plöchinger, quasi ab, ein Journalist zu sein. Sofort großes Getwitter am Sonntag. Und weil es dabei auch um den Dress-Code der Digitalen geht, gibt es gleich einen Tumblr drauf: Fröhliche und finstere Gestalten in Kapuzen-Pullis (Hoodies). Da inszeniert sich beispielsweise Bild-Boy Diekmann wie ein mönchischer Giftmischer aus dem „Namen der Rose“. Der Anlaß nichtig, die Aufregung richtig, die Diskussion wichtig. Wenn sie denn weitergeführt wird. Was ich hoffe. Und glaube.

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Alter und Ego – meine Versionsgeschichte

My first Newsroom  (Quelle: Library of Congress)

My first Newsroom (Quelle: Library of Congress)

Dieses Weblog spielt im Titel mit dem Alter. Genauer gesagt, mit meinem Alter. Riskant. Wirft das doch in beschleunigten Zeiten ständig die Frage nach der Qualität der Upgrades (Geburtstag) auf. Schwer zu entscheiden, ob die neue Version „5.1.“ besonders ausgereift ist oder einfach nur veraltet. Sicher erscheint mir dagegen, dass der Betrachtungswinkel „Generationen“ im digitalen Medienwandel immer interessanter wird. Sowohl in der journalistischen Filterblase als auch im Weltgeschehen.

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Datability – alles auf Anfang

A und D beim Wording (Quelle: CeBit 2014)

A und D beim Wording (Quelle: CeBit 2014)

Zwischen Krim-Krise und Hoeneß-Hype kommt die CeBit 2014 fast zu kurz. Wenn auch nicht ganz. Vor allem die große Debatte um Big Data verleiht der Computermesse eine weitere Dimension. Es weht ein Hauch von Snowden  durch die Hallen. (Gut, ich war gar nicht dabei.) Jedenfalls für alle nachlesbar, hat Angela Merkel einen bedeutenden und entlarvenden Satz zum Thema Datenschutz formuliert: „Ich glaube, wir sind erst am Anfang dessen, was da zu leisten ist.“  What a wording!

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Sinn oder Krise? Medienmenschen im Zweifel

Dem Blogger Wolfgang Michal, Motor von Carta, gelang vor kurzem ein Post, der ungewöhnlich häufig kommentiert wurde. Dabei handelte es sich nicht etwa um sein interessantes Hintergrundstück zum Ukraine-Konflikt – nein, die Selbst-Suche eines Netz-Publizisten im digitalen Medienwandel war sein Thema: „Braucht es uns noch?“.

Genauso aufschlussreich fand ich einen Beitrag des jungen Journalisten Andreas Grieß auf vocer, vor allem dank der Reaktionen darauf: „Die Medienbranche hat diese Generation nicht verdient“. Wir stecken mitten in Sinnkrisen und Generationskonflikten. Kein Grund zum Verzweifeln, sondern zum Nachdenken.

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Kommunikation in der Krise: Der „Fall Edathy“

Mensch und "Fall": Sebastian Edathy (Quelle: blu-news.org/CC-BY-SA.2.0)

Mensch und „Fall“: Sebastian Edathy (Quelle: blu-news.org/CC-BY-SA.2.0)

Für unsere Gesellschaft ist der „Fall Sebastian Edathy“ ein Gewinn- an schmerzlichen Erkenntnissen über das Leben in der Medienwelt. Wir lernen: Kommunikation und Krise gehören eng zusammen. Fragt sich fast, ob es da dieser Tage noch einen bedeutenden Unterschied gibt. Auch wenn die vordergründigen Stichworte „Kinderpornografie“, „Amtsgeheimnis“ und „Koalitionsfrieden“ lauten, im Zentrum dieser #Staatsaffaire steht die Kommunikation. Für die wir uns einfach nicht mehr genug Zeit nehmen (können).

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Journalismus – ein zunehmend fragwürdiger Beruf

Jede Menge Journalismus (Foto: Mikasi, CC-BY-2.0)

Jede Menge Journalismus (Foto: Mikasi, CC-BY-2.0)

Es gibt so Sätze, da ist man erst mal platt. Neulich, während einer Social Media flankierten Ausgabe des „Digitalen Quartetts“, habe ich mir folgenden Tweed des Bloggers Thomas Knüwer eingefangen:  „Wenn Journalisten mit Online-Kommentaren verglichen werden, brauchen wir keine Journalisten mehr.“  Keine Journalisten mehr, mehr, mehr … hallte es in mir nach. Für eine Reaktion in Echtzeit war ich zu baff. Jetzt aber.

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Lanz und Snowden: Scheinheilige Kriege

Es hätte so schön sein können (Quelle: ARD / DWDL)

Es hätte so schön sein können (Quelle: ARD / DWDL)

„Entregt Euch“ – diese Empfehlung des Medienkritikers Hans Hoff zum Lanz-gate gehört zum Klügsten, was ich in den letzten Monaten gelesen habe. Aber seinen Rat diesseits und jenseits der Cyber-Gartenzäune zu beachten, fällt offensichtlich schwer. Sooo schwer.  Stattdessen toben um uns herum scheinheilige Kriege um Symbole. Da wird  ein Lanz verteufelt und ein Snowden-Interview zur Glaubensfrage.

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Kontrollverlust als Dauerzustand

Alles gut - außer Kontrolle?

Alles gut – außer Kontrolle?

16 Millionen „Identitäten“ haben Online-Betrüger wohl geklaut. Wieder eine erhebliche Kränkung der Nutzer durch den Missbrauch digitaler Möglichkeiten. Kann der Staat uns besser schützen? Unwillig oder überfordert! Können uns Unternehmen aus der Patsche helfen? Sind doch selber datenhungrig! Nutzt Eigenvorsorge, also bis an die Zähne betoolen oder ins Funkloch ziehen? Oder sollten wir jetzt nicht radikalere Optionen denken? Es ist doch Post-Privacy. The Click after.

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Die Arroganz der Ohnmacht

Heiter weiter (Foto: Jean Julius / CC BY-SA 3.0)

Heiter weiter (Foto: Jean Julius / CC BY-SA 3.0)

Die Neujahrsansprache von Sascha Lobo: Er warb für Optimismus in Zeiten des kaputten Internets und erzeugte damit einige Reaktionen, von geziert gewittert bis gekonnt gekontert. Von abgewogener Zustimmung  bis zustimmender Ablehnung. Bleibt die Frage: Was nun? Auf der Suche nach einer Antwort stoßen wir auf die Ignoranz der Macht, aber auch auf die Arroganz der Ohnmacht.

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Lobo: Das Internet ist kaputt – es lebe das Internet

Sonntags-Post in der Frankfurter Allgemeinen

Sonntags-Post in der Frankfurter Allgemeinen

Schöner Zufall, auch wenn vermutlich kein Zusammenhang besteht: Gestern noch habe ich blogöffentlich an Rechthaberei in der Digital-Debatte gelitten. Heute wagt es Sascha Lobo, in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung einen Irrtum einzugestehen. Das Internet sei eher Fluch als Segen. Kaputt das Netz, gekränkt seine Gemeinde. Eine fundamentale Schlussfolgerung aus den Erkenntnissen des Jahres 2013.

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