Es ist nur eine Kleinigkeit am Rande großer Texte. Aber vielleicht erklärt sie einen Teil der schlechten Stimmung bei Diskussionen im und ums Netz: Kollateral-Arroganz, das Abkanzeln en passant. Ganze Berufsgruppen werden mal eben nebenbei erniedrigt, erledigt. Journalisten oder die Freiwillige Feuerwehr. Fragt sich nur, ob das der Wahrheitsfindung dient.
An und für sich
Die Hoffnung hier: "Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen."
Generationsgedanke: Geduld
Die Geschichte des digitalen Medienwandels ist auch eine Chronik angekündigter Enttäuschungen. Aktuell: Zuviel Hass und zu wenig wirtschaftliche Perspektive. Das tut weh, gerade weil es absehbar war. Schließlich gilt das Prinzip Des/Illusion seit Generationen. Wir müssen es nur stets neu überwinden.
Google-Glaube im Presseclub
Eine Diskussion war es nicht, sondern deren souveräne Verweigerung: „Innovations-Fabrik und Datenkrake – wie gefährlich ist Googles Weg zur Weltmacht?“ Die Journalisten/innen-Runde im Presseclub (ARD / Das Erste) wollte über das Stichwort „Innovations-Fabrik“ einfach nicht hinaus. Als Optimismus-Piraten enterten sie eine Festung ein Flaggschiff altmedialer Skepsis.
Landesverrat – Auflösung statt Aufklärung
Nun kann die Erregungskarawane eigentlich weiterziehen: Das Ermittlungsverfahren wegen Landesverrats gegen Netzpolitik.org wurde eingestellt. Man musste kein Prophet oder Volljurist sein, um diesen Ausgang zu ahnen. Also kam es, wie es kommen musste. Alles in Ordnung? Nein eher in Auflösung.
Medien-Bashing-Bashing
Schuldenstreit um Griechenland – für manche ist das eine Journalismus-Pleite. Wieder einmal drehen sich wichtige Debatten medial eiernd im Kreise. Grundsätzliche Systemfragen und praktische Probleme werden durcheinander diskutiert. Deshalb nun der Versuch einer Analyse und die Suche nach einem Ausweg. Es scheint an der Zeit für ein Bashing des Bashings.
Wahrheit wieder weg
Gleich vorweg das Geständnis: Ich bin verwirrt! Sollte das nur mein Problem sein, wäre ich diesmal richtig erleichtert. Sollten Sie, liebe Leserinnen und Leser, ähnlich drauf sein, dann hat unsere Gesellschaft ein großes Problem: Allgemeine Glaubwürdigkeitserschütterung. Ist die Wahrheit wirklich nur die Erfindung eines Lügners? Das wäre nicht konstruktivistisch. Das wäre destruktiv.
Wir Todes-Schwadroneure
Was für ein Medienvolk von Jammerlappen: Die einen schieben Panik und die andern beklagen genau diese (German) Angst. Beides liegt wohl am verkorksten Wording des Wandels. Und daran wiederum tragen wir kollektiv Schuld, denn Freund und Feind der digitalen Zukunft eint eine zunehmend nervige Todessehnsucht. Das erfordert Achtsamkeit.
Alle Welt in Venedig
Ihr Hochmut blieb, auch nach dem Fall: Venedig, die „Allerdurchlauchtigste“, beansprucht weiterhin Welt-Deutungshoheit, nunmehr in Form der 56. Biennale: „All the World`s Futures„. Tatsächlich vermag die Serenissima immer noch zu beeindrucken. Zu Wasser, zu Lande, in der Luft. Analog und sogar digital. Machen wir uns doch einfach auf den Weg.
Ethik der Angst
Ja! Auch Journalisten haben Gefühle. Und nein, nicht alle sind Heldinnen. Obwohl sie sich gern so darstellen. Im Gegenteil: Oft beherrscht die scheinbar coolen Medienleute nackte Angst. Vor dem professionellen Versagen generell, aber insbesondere – vorm Publikum. Einem Souverän, der manchmal ziemlich herrisch sein kann.
Wieder Woche der Wahrheiten
Freitag. Bevor diese Woche endet, muss ich noch drei Gedanken festhalten. Weg wäre weg. Hinter uns liegt eine weitere Woche der Wahrheiten. Mit allerhand Erkenntnisgewinn zu den großen Themen Öffentlichkeit, Überwachung und Zukunft, geprägt von Trauer, Streit und Hoffnung.